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Buchtipps - Psychoanalyse

Sophinette Becker (1950–2019) war Sexualwissenschaftlerin und psychoanalytische Therapeutin. Theoretisch und politisch beheimatet in Frankfurt am Main, leitete sie bis 2011 die dortige sexualmedizinische Ambulanz, die es heute leider ebensowenig mehr gibt wie das Institut für Sexualforschung.

Die Selbstgefährdungspotenziale der Menschheit könne man nicht unterschätzen, meinte Paul Parin. Das habe er schon als junger Mann gesehen und darum 1934 beschlossen, Chirurg zu werden – in Vorbereitung auf den nächsten kommenden Krieg. 1944/45 versorgten er und Goldy Parin-Matthéy dann in einem Lazarett der Partisanen in Slowenien unermüdlich Kriegsopfer.

Nazir Hamad hat sich als Psychoanalytiker auf die Arbeit mit Kindern spezialisiert und war Direktor einer medizinisch-psychologisch-pädagogischen Ambulanz. Das Unbehagen in der Familie gibt Hamads Gespräche mit seinem Kollegen Thierry Najman wieder. Die beiden suchen den fachlichen Austausch, gehen auf theoretische und praktische Fragen der Kinderanalyse ein und auf die – nicht nur seelischen – Nöte, die Kleinfamilien heutzutage plagen. Ein ebenso besonnenes wie insistierendes Bemühen, die Dinge, Kinder und Eltern zu verstehen, zeichnet ihr Gespräch aus.

Noch ein Buch, das kein Ratgeber ist, aber sehr gute Dienste für den persönlichen Gebrauch leistet: Trennungen kommen in den besten Familien und Beziehungen vor. Ja, gute Trennungen zeichnen gute Beziehungen aus. Dass Trennungen überhaupt auch etwas nicht nur notwendig, sondern im besten Sinne befreiendes haben, wird auch in der Psychoanalyse viel zu wenig thematisiert.

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