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Aus eigener Kraft

Gesundheit und Gesundwerden in Harmonie mit Natur- und Mondrhythmen

Erschienen am 01.11.1996
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442139729
Sprache: Deutsch
Umfang: 336 S.
Format (T/L/B): 2.3 x 18.4 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Gesund sein und gesund werden - aus eigener Kraft: Die Autoren wollen ein Wissen nahebringen, das Sie durch das ganze Leben begleiten kann, das Ihnen den Weg ebnet zur unmittelbaren, persönlichen Erfahrung dessen, was Sie stärkt und schwächt an Körper, Geist und Seele ohne Umweg über den Ratschlag von Experten und Autoritäten.

Autorenportrait

Johanna Paungger wuchs mit dem Wissen um Mond- und Naturrhythmen auf. Ihr Großvater ließ sie an seinem immensen Wissen um eine gesunde Lebensführung und Vitalität bis ins hohe Alter teilhaben. Thomas Poppe, Autor und Übersetzer, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Einflüssen der Mondrhythmen auf den Alltag.

Leseprobe

Ich weiß bis heute nicht, ob die 'verrückte Annie' ermordet wurde, weil sie irre oder weil sie eine Schwarze war. Wir lebten damals im Südwesten von London, und nie werde ich den Schock vergessen, als ich an einem regnerischen Novemberabend von der Arbeit nach Hause kam und Annie im Rinnstein vor unserem Haus fand. Es war 1978 - der Winter der allgemeinen Unzufriedenheit -, als der Regierung alle Kontrolle über die Gewerkschaften entglitten war, Streiks an der Tagesordnung waren, Krankenhäuser die Kranken nicht mehr betreuten und der Müll sich in Bergen auf den Bürgersteigen häufte. Hätte ich nicht auf den ersten Blick ihren alten dunkel karierten Mantel erkannt, so hätte ich das Bündel im Rinnstein vielleicht für ein Häufchen ausrangierter Kleidungsstücke gehalten und mich nicht weiter darum gekümmert. Mit vollem Namen hieß sie Ann Butts. Sie war die einzige Schwarze in unserer Straße, eine kräftig gebaute Frau mit einem verschlossenen Gesicht, die mit anderen Leuten nichts zu tun haben wollte. Es war bekannt, dass sie gern trank, am liebsten karibischen Rum, und im Sommer traf man sie oft auf der Straße an, wo sie auf dem Bürgersteig hockte und Gospelsongs sang. Das Etikett der Verrückten hatte man ihr aufgedrückt, weil sie die Angewohnheit hatte, in grotesk wirkendem Galoppschritt die Straße entlang zu hopsen wie ein Kind, das ein Steckenpferd reitet. Meist schnitt sie dabei noch Grimassen und brummelte etwas vor sich hin. Über ihre persönlichen Verhältnisse war wenig bekannt, außer dass sie beim Tod ihrer Mutter das Haus und ein kleines regelmäßiges Einkommen geerbt hatte. Abgesehen von einer Menagerie von Straßenkatzen, die sich bei ihr eingenistet hatten, lebte sie allein. Es hieß, ihre Mutter wäre noch verrückter gewesen als sie und ihr Vater hätte Frau und Kind deswegen verlassen. Eine der alteingesessenen Bewohnerinnen der Graham Road schwor Stein und Bein, Mrs. Butts hätte, wenn sie einen ihrer Anfälle hatte, jedem Vorüberkommenden Obszönitäten nachgeschrien und sich wie ein Derwisch im Kreis gedreht, aber da Mrs. Butts schon eine ganze Weile nicht mehr lebte, war anzunehmen, dass die Geschichte mit der Zeit immer stärker aufgebauscht worden war. Ich glaubte sie so wenig, wie ich den Gerüchten glaubte, die besagten, Annie halte sich lebende Hühner im Haus, die sie zum Abendessen für sich und ihre Katzen bei lebendigem Leib in den Suppentopf werfe. Das war blanker Unsinn - sie kaufte ihr Fleisch im Supermarkt wie alle anderen -, aber ihre nächsten Nachbarn berichteten von Ratten in ihrem Garten und einem ekelhaften Geruch aus ihrer Küche, und prompt war die Geschichte von den lebenden Hühnern geboren. Ich sagte jedes Mal, sie könne nicht Ratten und Katzen gleichzeitig haben, aber auf die Stimme der Vernunft wollte keiner hören. Dieselben Nachbarn machten ihr das Leben zur Hölle, indem sie sie regelmäßig beim Gemeinderat, beim Tierschutzverein und bei der Polizei anzeigten, aber die Beschwerden brachten ihnen nichts ein, weil der Gemeinderat Annie nicht zur Räumung ihres eigenen Hauses zwingen konnte, die Katzen nicht misshandelt wurden und Annie nicht verrückt genug war, um eine Einweisung in eine Anstalt zu rechtfertigen. Hätte sie Familie und Freunde im Rücken gehabt, so wäre sie vielleicht gegen die Peiniger vor Gericht gezogen, aber sie war ein einsiedlerischer Mensch, der in Ruhe gelassen werden wollte. Verschiedentlich machten Beauftragte des Gesundheitsamtes und Sozialarbeiter ohne Erfolg den Versuch, sie zur Übersiedlung in ein betreutes Wohnheim zu überreden, und regelmäßig einmal in der Woche klopfte der Gemeindepfarrer bei ihr an, um sich zu vergewissern, dass sie noch am Leben war. Für seine Mühe pflegte er aus einem Fenster im oberen Stock mit lauten Verwünschungen überschüttet zu werden, aber er erduldete es mit Nachsicht trotz Annies Weigerung, in seine Kirche zu kommen. Ich kannte sie nur vom Sehen, weil wir am anderen Ende der Siedlung wohnten, und konnte nicht verstehen, warum die ganze Straße s

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